Fortepiano von
Robert A. Brown
nach Jacob Bertsche

Der Hammerflügel nach Jakob Bertsche (Tonumfang sechs Oktaven, FF – f4) wurde nach einem Original von ca. 1815 gebaut, das von mir restauriert wurde und sich heute in Privatbesitz befindendet (Gagny, Frankreich).

Der Bauplan des Instrumentes lehnt sich zwar stark an den des Originals an, es handelt sich aber nicht um eine exakte Kopie. Der Flügel ist in Kirsch furniert (das Original in Nuss) und unterscheidet sich von seiner Vorlage auch durch die, an die heute konventionelle Stimmtonhöhe (a1=Hz 430-440) angepasste klingende Saitenlänge.

Eine Besonderheit des Bertsche-Flügels sind seine sechs Pedale (von links nach rechts: Fagottzug, Verschiebung, Moderator einfach, Moderator zweifach, Dämpferhebung und Janitscharenzug). Sie dienen dazu, den Klang des Instruments farblich zu ändern und klangliche Spezialeffekte zu produzieren, was die Interpretation der Klavier- und Kammermusik des ersten Viertel des 19. Jahrhunderts sehr bereichert.

Ausschlaggebend für die Wahl des Bertsche Hammerflügels waren ihre klanglichen Eigenschaften: er stellt einen der Höhepunkte des klassischen Wiener Klavierbaues dar (ca. 1780-1820), also jener Epoche vor der Durchsetzung des romantischen Klangideals, wie es sich zum Beispiel in den Instrumenten aus der Werkstatt des Conrad Graf manifestiert. Er verfügt über den für diese Zeit typischen schlanken Klang, sowie die unterschiedliche Färbung der verschiedenen Register und eignet sich daher in besonderer Weise für die Interpretation der Musik von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und ihrer Zeitgenossen.